
Haben Sie auch die aktuelle Folge der Politsatire „Die Anstalt“ gesehen? Da ging es um die Einsparung und Kompensation von Emissionen. Spoiler: So richtig gut funktioniert das nicht. Gibt es bessere Lösungen? Ja, beispielsweise die Klimawährung ECO.
Eine Rekordtemperatur jagt die nächste. Laut vorläufigen Daten von Copernicus, dem europäischen Klimawandeldienst, war der 22. Juli 2024 der bislang heißeste Tag der letzten 10.000 Jahre. Die globale durchschnittliche Oberflächentemperatur stieg auf 17,15 Grad Celsius. Der bisherige Höchstwert wurde mit 17,08 Grad Celsius am 6. Juli 2023 gemessen.
Klingt nicht nach viel, ist aber massiv. Südeuropa ächzt unter eine Hitzewelle und die weltweiten Meerestemperaturen sind sprunghaft angestiegen.
In der Folge von „Die Anstalt“ wurde die viel zu hohe CO2 Konzentration mit einem übergroßen Ballon dargestellt in die Vertreter:innen der Fossil-Lobby, der Autobranche und die Konsument:innen abwechselnd zusätzliches CO2 reinpumpten. Bereits bekannte gegenseitige Schuldzuweisungen und Relativierungen zeigten gut die eingeschränkte Macht der Konsument:innen. Wenn Ratlosigkeit bzw. Unverständnis bei den Politiker:innen auf die Lügen und falschen Versprechen der Lobbyist:innen der fossilen Branchen treffen, wird die Mischung immer gefährlicher. Die Fernsehsendung zeigte die häufig genannten Ausreden des Nichtstuns – also die Diffusion der Verantwortung – sehr eindrücklich.
Wie kann eine bessere Lösung aussehen? Dazu fiel mir die letzte #RestartThinking Fokus Folge mit Angela und Jens Hanson von SaveClimate.Earth ein. In dem Interview ging es um eine Klimawährung, wie diese funktionieren könnte und welche Vorteile sie uns bingt. Kommen Sie mit mir mit auf eine Reise in eine spannende Zukunft.
ECO steht für Earth Carbon Obligation und ist eine Klimawährung, die auf dem Verursacherprinzip aufbaut. Dabei wird direkt ab der Förderung von fossilen Energieträgern der entstehende CO2 Fußabdruck allen Produkten, sämtlichen Produktionsschritten, dem Transport bzw. Dienstleistungen „umgehängt“ und im Laufe der Wertschöpfungskette aufsummiert. Im Gegenzug zum EU-Emissionshandel, der derzeit etwa 40 % der Emissionen abdeckt, würde die Earth Carbon Obligation alle CO2 Emissionen berücksichtigen. Mehr über den europäischen Emissionshandel finden Sie in unserem #RestartThinking Blogbeitrag ETS, CBAM und CDR.
Die Unternehmen müssten dafür neben der regulären Buchhaltung eine CO2-Buchhaltung führen. Der Aufwand ist mit einem Fremdwährungskonto vergleichbar. Es müssen die bisherigen CO2 Fußabdrücke (ECOs) erfasst, die eigenen dazugerechnet und die von den Konsument:innen eingenommenen ECOs verrechnet werden. Der ECO-Preis entspricht exakt den verbrauchten Kohlenstoff-Ressourcen entlang des kompletten Herstellungsprozesses. Es findet keine Vermischung zwischen Geldpreis und Ressourcenpreis statt.
Es bräuchte noch eine Klimabörse und einen unabhängigen Rat von Wissenschaftler:innen, die die Höhe des ECO Budgets festlegt. Mehr dazu etwas später …
Die Preise der Produkte würden weiterhin in Euro ausgezeichnet werden. Gleichzeitig erhält aber jedes Produkt oder jede Dienstleistung ein ECO-Preisschild. Daran lässt sich erkennen, wie hoch der CO2-Fußabdruck ist. Durch die Transparenz tritt eine Lenkungswirkung ein. Kund:innen werden bessere Alternative nachfragen. Unternehmen werden somit in Technologien, Produkte, Rohstoffe, Transportketten etc. investieren, die keinen oder einen geringen CO2-Fußabdruck haben.
Gleichzeitig mit der Ausweisung der Emissionen auf den Produkten und Dienstleistungen erhält jede Person ein persönliches ECO-Budget, also ein ökologisches Grundeinkommen. Das persönliche ECO-Budget soll von unabhängigen Wissenschaftler:innen abhängig von der verbleibenden CO2-Restmenge in der Atmosphäre festgelegt werden.
Die ECOs werden über ein eigenes Konto und eine Bezahlkarte abgewickelt. In Zeiten von diversen Payback-Karten und Bezahloptionen über das Mobiltelefon wird sich dieser Aufwand bewerkstelligen lassen.
Damit kann beim individuellen Konsum der entsprechende ECO-Preis bezahlt werden. Da das System sämtliche CO2 Emissionen transparent darstellt, kann man sich für Produkte und Dienstleistungen entscheiden, die einen niedrigeren ECO- und damit Emissionswert haben.
Zudem ist der ECO ist für Personen an der Klimabörse handelbar. Wenn jemand weniger verbraucht, kann er oder sie die nicht gebrauchten ECOs verkaufen und in Euro umtauschen. Jemand, der sich klimaschädlich verhält, muss im Gegenzug ECOs dazukaufen. Damit entsteht ein sozialer Ausgleich.
Dadurch dass Unternehmen nicht mit dem ECO handeln können, sondern ihn nur über die Lieferketten durchreichen, kommt es zu keinen Spekulationen bzw. zu keiner Beeinflussung des Preises.
Der ECO braucht Unterstützer:innen! Es muss ein sozialer Kipppunkt entstehen, wo immer mehr Menschen sagen: Ja, wir wollen den ECO.
Daher sucht SaveClimate.Earth Botschafter:innen, die diese smarte Lösung nach außen tragen. Also wenn Sie Redakteur:innen, Politiker:innen, Wissenschaftler:innen und generell interessierte Menschen kennen, leiten Sie diesen Beitrag gerne weiter. Angela und Jens Hanson freuen sich über alle Kontakte.
Vielen Dank dafür! Es geht um nicht weniger als unseren lebenswerten Lebensraum und eine gute, sichere und gesunde Zukunft für uns, unsere Kinder und Enkel.
#RestartThinking
Veränderung. Denken. Können.
Herzliche Grüße
Marlene Buchinger
Wenn Sie mehr zum ECO erfahren wollen, klicken Sie rein in die #RestartThinking Fokus Folge. Marlene Buchinger spricht mit Angela und Jens Hanson von SaveClimate.Earth:
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Weitere InformationenDas Buch zum ECO: Exit Strategie Klimawährung ECO, mit persönlichen Emissionsbudgets zum Klimaziel
Oekom, 2023, https://www.oekom.de/buch/exit-strategie-klimawaehrung-eco-9783987260131
Mehr zum ECO und zu SaveClimate.Earth erfahren Sie unter:
Webseite: https://www.saveclimate.earth/
Blog: https://www.saveclimate.earth/blog-ec…
Englischer Blog: https://ecological-blog.jimdofree.com/
LinkedIn: / saveclimate-earth-e-v-60929320b
YouTube: / @saveclimateearth9925
Instagram: / saveclimate.earth
X: / esaveclimate
Die Autorin:
Marlene Buchinger, MSc.
Expertin für Klimatransformation und Nachhaltigkeit, Projektentwicklerin und Problemlöserin
Wir von RestartThinking sind spezialisiert auf Strategie-, Prozess- und Klimatransformation. Mit mehr als 15 Jahren internationaler Erfahrung im Bereich Erneuerbare Energie und Projektmanagement stehe ich Ihnen als Sparringpartnerin zur Verfügung und entwickle nachhaltige und effiziente Prozesse.